Technik & Energie
Vor­sicht bei ech­ten Ker­zen: Ad­vents­ge­ste­cke und Christbäume bren­nen schnel­ler, als gedacht! Rauch­mel­der­pflicht ret­tet Le­ben
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Optischer Rauchmelder

Aus­ge­trock­ne­te Ad­vents­ge­ste­cke und Christ­bäume sind in der Weih­nachts­zeit häufig der Grund für Woh­nungs­brände. Die tro­cken­en Zwei­ge bren­nen wie Zun­der. Schon ein klei­ner Fun­ke reicht, sie zu ent­zünden. Ker­zen auf Tisch­ge­ste­cken und an Tan­nenbäum­en ver­ur­sa­chen "al­le Jah­re wie­der" Sach­schäden in Mil­lio­nenhöhe. Im schlimms­ten Fall sind Ver­letz­te und To­te die Fol­ge. Ei­ne Ge­fahr, die oft un­ter­schätzt wird.

"Ei­ne tro­ckene Tan­ne ver­brennt so ex­plo­si­ons­ar­tig, dass Lösch­ver­su­che oft ver­geb­lich blei­ben", warnt Bian­ca von der Hei­de, Vor­stands­mit­glied bei Haus & Grund Münster­dorf und Ver­si­che­rungs­spe­zia­lis­tin in It­ze­hoe. Bin­nen we­ni­ger Se­kun­den ent­steht da­bei viel Rauch, der sich schnell im gan­zen Raum aus­brei­tet und be­reits nach we­ni­gen Atem­zügen zu Ver­gif­tun­gen führen kann. "In die­sem Fall muss man so schnell wie mög­lich aus dem Haus raus und die die Feu­er­wehr ru­fen", sagt Bian­ca von der Hei­de. "Auf kei­nen Fall darf man ver­ges­sen, die Mit­be­woh­ner zu war­nen und ih­nen beim Ver­las­sen des Hau­ses zu hel­fen." Nie­mals soll­te man sein Le­ben aufs Spiel set­zen und ins Haus zurück ren­nen, um noch ir­gend­wel­che Sa­chen zu ret­ten.

Da­mit solch ein Brand gar nicht erst pas­siert, ist es am bes­ten auf ech­te Ker­zen zu ver­zich­ten. Ge­ra­de wer Kin­der oder Tie­re hat, soll­te lie­ber zur elek­tri­schen Lich­ter­ket­te grei­fen. "Beim Kauf aber un­be­dingt auf das GS-Zei­chen für ge­prüfte Si­cher­heit ach­ten und die Lich­ter­ket­te beim Ver­las­sen des Hau­ses aus­schal­ten", rät Bian­ca von der Hei­de "Löschde­cke, Feu­erlöscher oder zu­min­dest ein vol­ler Was­serei­mer soll­ten griff­be­reit in der Nähe ste­hen." Der Baum muss fest ste­hen und genügend Ab­stand von al­lem Brenn­ba­ren, wie Gar­di­nen und Möbeln, ha­ben. Auch soll­te er re­gelmäßig ge­gos­sen wer­den, die Feuch­tig­keit im Baum ver­min­dert das Brand­ri­si­ko. "Ker­zen dürfen nicht un­be­auf­sich­tigt bren­nen", so Bian­ca von der Hei­de. Ad­vents­ge­ste­cke soll­ten im­mer auf ei­ne feu­er­fes­te Un­ter­la­ge ge­stellt wer­den.

Ein wich­ti­ges The­ma auch für das gan­ze Jahr: Rauch­mel­der! Die­se le­bens­ret­ten­den Geräte sind seit 01. Ja­nu­ar 2005 in Neu­bau­ten, seit 12. De­zem­ber 2008 auch für al­le Be­stands­bau­ten Pflicht in Kin­der­zim­mern, Schlaf­zim­mern und Flu­ren, die als Ret­tungs­weg die­nen. Der letz­te Ter­min für die Nach­rüstung war der 31. De­zem­ber 2010 ge­mäß § 49 Ab­satz 4 Lan­des­bau­ord­nung. Wo sie an­zu­brin­gen sind und wo es darüber hin­aus emp­feh­lens­wert ist (z. B. im Wohn­zim­mer oder in Hob­byräum­en) so­wie wei­ter­ge­hen­de In­for­ma­tio­nen fin­den Sie in dem in­for­ma­ti­ven Merk­blatt der Pro­vin­zi­al Ver­si­che­rung in un­se­rem Dow­n­load­be­reich un­ter For­mu­lare & Down­loads / Bau­en & Re­no­vie­ren / Im Be­stand.

Kommt es doch zum Brand, soll­te un­verzüglich die Ver­si­che­rung in­for­miert wer­den. "Für die Schäden an der Woh­nungs­ein­rich­tung springt die Haus­rat­ver­si­che­rung ein", er­klärt Bian­ca von der Hei­de. "Das Ei­gen­heim ist über die Wohn­gebäude­ver­si­che­rung ver­si­chert. Wur­de der Brand durch grob fahr­lässi­ges Ver­hal­ten des Ver­si­che­rungs­neh­mers begüns­tigt, über­nimmt die Ver­si­che­rung je nach Si­tua­ti­on und Ver­trag nur einen Teil des Scha­dens."

Für einen er­schre­cken­den Ein­druck über die Brenn­bar­keit ei­nes Weih­nachts­bau­mes emp­feh­len wir die­ses Vi­deo zu ei­nem Brand­ver­such der Feu­er­wehr. Nach 30 Se­kun­den steht der Baum in Voll­brand, nach 45 Se­kun­den der gan­ze Raum, nach 75 Se­kun­den bers­ten die Fens­ter­schei­ben.